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Theater Kleve |
Presse
zu bash – Stücke der letzten Tage
(Spielzeit 2008/09) |
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NRZ vom 30. September 2008 KLEVE. Schon das Bühnenbild lenkte die Sicht des Zuschauers auf den Kern: das Wort. In einer harmlosen, distanzierten, fast reportagehaft gefärbten, keine Emotionen zulassenden Sprache gekleidet, tauchten die vier Charaktere in "Bash. Stücke der letzten Tage" von Neil LaBute aus der Masse auf und führten die im Verborgenen blühenden Schattenseiten der Existenz vor. Der amerikanische Autor LaBute packt radikal die menschlichen Übel an der Wurzel, radikal, eine schonungslose Offenlegung einer verlogenen Bürgerlichkeit. "Zwei – Eine Meute von Heiligen": Drei befreundete Paare reisen zum Vergnügen von Boston nach New York. Sue (Julia Kors) und John (Thomas Freiss) sind verliebt, ihre Zukunft von Freuden überstrahlt. Die Schattenseite liegt in Johns Gewaltbereitschaft, die am Ende ein Schwuler im Centralpark mit dem Leben bezahlt. Auch hier: das Motiv erschreckend „normal“: Was besonders niederschmettert: Unrechtsbewusstsein ist ein Fremdwort. "Drei – Medea redux": Eine Mutter als Mörderin ihres 14-jährigen Sohnes, den sie im Alter von 14 Jahren zur Welt brachte. Der Verführer und Vater – ihr Lehrer. Die junge Frau (Annika Hüsing), vom Erzeuger vor der Geburt des Kindes sitzen gelassen, stimmt einem Treffen nach vielen Jahren zu. Der Vater liebt den Sohn abgöttisch, ohne ihn je gesehen zu haben. Annika Hüsing erzählt darstellerisch ausgezeichnet aus der Gefängniszelle heraus, wie sie Billy aus Rache am Vater in der Badewanne tötet.
RP vom 7. Oktober 2008 Die Welt aus dem Lot Es sind drei kurze Stücke über das Töten, die derzeit auf der Bühne des Klever XOX-Theaters faszinieren. Beiläufig, wie nebenher oder gezielt haben anscheinend normale Menschen gemordet. Normalbürger, die völlig normal von diesem Kapitalverbrechen erzählen. KLEVE "Schwere Kost, aber ein starkes Stück", versprach Wolfgang Paterok. Der Chef und Regisseur des Klever Privattheaters in der XOX hatte nicht zuviel versprochen: Es war ein starkes Stück. Neil LaButes "bash - stücke der letzten tage" sind im Grunde drei Stücke, die durch die "schwere Kost" geeint werden: Es geht um Mord. Kaltblütig, fast brutal ausgeführt. Drei Akte, drei Morde. Dreimal sind es Menschen aus bestem bürgerlichem Milieu, die morden: Ein Banker, ein Nachwuchs-Mediziner. Und dann ist da noch die Schülerin aus gutem Haus. Alle sind gläubig, Mormonen. Alle morden erbarmungslos und kaltblütig. Das Perfide: Sie haben nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Kurz: Es tun sich Abgründe auf auf der Bühne des XOX-Theaters. "bash" wurde inzwischen an über 30 Bühnen inszeniert - wird aber nur für professionelle Theater genehmigt. Ein Ritterschlag für das ehrenamtlich spielende XOX-Theater, dass der Verlag das Stück für die Klever Bühne freigegeben hat.
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